20250210: Agenturmodell: BMW verschiebt Deutschland-Start erneut

  • Wenn die Preisgestaltung innerhalb eines Herstellers nicht konsistent ist, ist es natürlich besonders schlimm.


    Nicht außer acht gelassen werden darf jedoch der Gesamtmarkt.

    Wenn BMW das Agenturmodell einführt und es gibt eine stringente Rabatt-Politik, andere Hersteller sind jedoch flexibler, werden sich vielen Kunden einfach etwas anderes kaufen.


    Tesla macht es ja vor, wie es auch so geht - es gibt keine Rabatte aber der BLP ist sehr dynamisch. Mal gibt es 0%-Finanzierung, mal gibt es Ladeguthaben obendrauf.


    So konkurriert der schwankende BLP von Tesla mit den rabattierten Preisen von BMW & Co.

    Ich stand bspw. vor der Wahl, einen Tesla zu kaufen oder einen rabattierten i4.

    Auf einmal schien mir der i4, den ich gar nicht auf dem Radar hatte, sehr attraktiv.


    Wenn BMW keine Rabatte mehr gibt und ich würde mich umschauen, was es so gibt, würde es dann vielleicht ein Mazda, ein Volvo oder ein MG werden, je nachdem, wie attraktiv das Gesamtpaket ist.


    Frei nach dem Motto: Andere Mütter haben auch schöne Töchter.


    Ein paar Red-Flags gibt es natürlich trotzdem, wie z.B. Stellantis oder Ford. So viel Selbstachtung habe ich schon noch.

  • und wenn der nicht rabattierte Preis bei BMW niedriger ist, als bei Mercedes der rabattierte Preis, dann kaufst du lieber bei Mercedes?

    i4 edrive35 M-Sport - Sanremo Green Metallic OS8 - seit 04.07.2024

    (vorher i3s seit 07/2020)

  • Falls ich bei Mercedes dafür ein hochwertigeres Auto bekomme - warum nicht?

    Das kommt ganz auf die jeweiligen Modelle an.

    Davon abgesehen gibt es auch bei Mercedes ordentliche Rabatte - nur nicht im Barkauf. Die sind dann eher in sündhaft günstigen Leasingraten mit unrealistisch hohen Restwerten versteckt.


    Nur hat Mercedes - aus meiner Sicht - im Moment keine attraktiven Elektro-Autos. Da würde auch kein attraktiver Preis mehr helfen.

  • Ich seh den Mehrwert vom Agenturmodell eher darin, wenn es möglichst alle Hersteller machen, dass man von Zuhause aus Preise vergleichen kann. Im Prinzip ist es aktuell so, dass man herstellerübergreifend keine Möglichkeit hat einen Preisvergleich zu machen ohne unnötig mit Verkäufern reden zu müssen. Da ist es zwar dann nett, wenn zumindest ein paar Hersteller diese Möglichkeit bieten, nur hilft das im Zweifelsfall auch nicht wirklich. Das nervt mich in der Arbeit schon regelmäßig, dass B2B teilweise Preise nur auf Anfrage mitgeteilt werden, wenn ich da die Wahl habe, dann nehme ich bevorzugt Lieferanten, die ihre Preise auf ihrer Website stehen haben. Beim Auto sehe ich das ähnlich, ich will die technischen Daten, Konfiguration und Endpreis vergleichen können ohne in der Gegend rumzutelefonieren, um zu erfahren was ein bestimmtes Modell kostet.

  • Das macht Tesla ja schon gut vor - der Preis auf der Webseite ist der VK.

    Wer braucht dann noch Verkäufer? Die sind dann nur noch Schmuck am Nachthemd und die vielen großen Autosalons können sich auf die Werkstatt schrumpfen.


    Ich finde daher das System, wie es ist, ganz gut.

    Die Verkäufer haben etwas zu arbeiten und wer sich die Mühe machen will, ein paar Euro sparen zu wollen, fährt halt herum und vergleicht die Preise.

    Es ist ja niemand gezwungen, das mitzumachen.


    Genausowenig wie die Händler gezwungen werden, Rabatte zu geben.

  • Unser Unternehmen ist auch im Handel tätig, aber zum Glück B2B im Bereich Großhandel von Rohstoffen, da gibt es sowas nicht in dieser Form, da gibt es ein Preis und fertig, bin ich ehrlich ganz froh drum :D


    Ist aber auch im B2B üblich. Da hast du grosse weltweite B2B Zulieferer und die fahren dann halt so Aktionen, wie keine Versandkosten oder Rabatt auf bestimmte Bauteile. In der Zeit springt der Umsatz dann hoch, weil sich der Einkäufer damit auch bei seinem Chef profilieren kann.

  • Das macht Tesla ja schon gut vor - der Preis auf der Webseite ist der VK.

    Wer braucht dann noch Verkäufer? Die sind dann nur noch Schmuck am Nachthemd und die vielen großen Autosalons können sich auf die Werkstatt schrumpfen.

    Das stimmt widerum auch nicht ganz: Tesla macht ständig Rabattaktionen.

    Als ich im Dezember gesucht habe, war gerade ein 6K Rabatt für die, die noch in Dezember zulassen.

  • Hmm, wobei Tesla eher ein schlechtes Beispiel ist, da Tesla ja eben die tatsächlichen Listenpreise je nach Marktlage ändert, was in der Vergangenheit zu vielen Problemen geführt hat, unter Anderem dazu, dass Firmen wie Sixt entschieden haben, die Teslas im Fuhrpark abzustoßen. Grund hierfür ist einfach die krasse Wertänderung von Bestandsfahrzeugen. Beispielsweise hat Tesla ja die Modelle vor einer Weile extrem viel günstiger gemacht, das hat natürlich dafür gesorgt, dass alle, die kurz davor gekauft haben, eine Menge Geld in Form von Wiederverkaufswert verloren haben. Bei Sixt hat das eben die Planbarkeit bei den Modellen zerstört. Das sollte man also definitiv vermeiden. Macht ja auch die Planbarkeit bei der Dienstwagenbesteuerung kaputt, was die Deutschen ebenfalls ärgert ;)


    Wenn man es also richtig machen möchte, muss man sicherstellen, dass man eben ein Werkzeug hat, mit dem man auf den Markt reagieren kann, ohne, dass man die Listenpreise anpassen muss. Bisher waren das eben die Rabatt und da hoffe ich, dass BMW die auch in irgendeiner Form beibehält.

  • man kann ein paar Gegenbeispiele bringen:
    während der Corona-Zeit gab es nicht wirklich viele oder hohe Rabatte, in Österreich war da bei Privatpersonen nicht viel mehr als wie 0 - 6% möglich,
    für kleine Firmen oder Selbstständige war auch nicht viel mehr als wie 10% drinnen,
    trotzdem wurde der i4 gut verkauft,

    bei Hyundai hast jahrelang keinen zusätzlichen Rabatt bei E-Autos in Ö bekommen, trotzdem wurden sie gut verkauft,
    bei Polestar bekommst du in Ö aktuell auch nicht wirklich Rabatt, trotzdem werden die Autos verkauft,
    bei Tesla kannst du auch nicht handeln, trotzdem werden sie verkauft, ........

    und klar, wenn sich gerade die Marktlage ändert und deswegen jemand die "Listenpreise" ändert, dann ist das klar, aber dann ist das auch wieder für alle so,

    ich bin immer ziemlich angefressen, wenn ich z.B. erfahre, in Ö bekommst als Privatperson 5-10%, als großer Firmenkunde 30% und in D bekommen Privatpersonen auch 20%,
    das ist für mich einfach intransparent und nicht nachvollziehbar,

    dynamische Listenpreise, ja, aber dann bitte für alle gleich,

    im Supermarkt kannst ja auch nicht an der Kasse handeln, wenn du dir 2 Kisten Bier holst und ok, wenn es in 2 Wochen ein -25% für Bier gibt, dann ist es halt so

    BMW i4 M50 in tansanitblau 12/2022


    Morgan Plus 8 in british racing-green 04/1994

  • Geänderte Listenpreise je nach Marktlage sind in meinen Augen einfach nie eine gute Idee, weil am Listenpreis eben sehr viel dran hängt, wie eben die Besteuerung aber schlussendlich auch die Restwertberechnung.