20221031: Test E-Auto Vergleich: Elektroauto BMW i4, Polestar 2, Tesla Model 3 – wer gewinnt?

  • Dann hätte man doch auch LR nehmen können, da der Akku des SR zu weit liegt. Das ist doch einfach lächerlich. Der i4 wäre jetzt auch schlechter benotet, weil es inzwischen einen 35er gibt? Oder hätte man sich auch hier darauf berufen, dass die Leistung nicht ausreicht und man für den Äpfel-Birnen-Vergleich die größeren Brüder aus der i4- und P2-Familie gegen den kleinsten M3-Vertreter nehmen muss?


    LR ist einfach in jeder Hinsicht das richtigere Fahrzeug für den Vergleich - Gewicht, Reichweite, Preis. Und mit LR wäre M3 wohl nach den ADAC-Kriterien mindestens genauso gut wie der i4, wenn M3 schon die Note 2.0 schafft. Ich bin alles andre als ein Tesla-Fan, aber der Test ist einfach lächerlich in dieser Konstellation. Und dass man auch noch den preislichen Aspekt komplett ignoriert, ist nicht seriös. Übrigens, wie ADAC auf dass Ergebnis beim Preis-Leistungs-Verhältnis kommt, bei dem alle drei Fahrzeuge quasi gleich abschneiden, ist mir auch schleierhaft. Gut, M3 ist natürlich ein bisschen speziell, was die Qualitätsanmutung und spartanische Innenausstattung angeht, aber was würde ein i4 kosten, der wie P2 mit Pilot Lite- und Plus-Paket ausgestattet ist? Der i4 kostet grob nachkonfiguriert ziemlich genau 10 k teurer (60,x vs. 70,x) als P2, ohne optische Spielereien (bis auf die Felgen - aber bei P2 sind halt 19er Serie, während BMW dafür schlappe 2.5 k will).

  • naja, wie bei jedem Test/Messung,
    traue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast ;)

    am Ende des Tages muss ja sowieso der Kunde entscheiden, was er will,
    bessere Technologie mit vielen "Schmankerln" oder doch ein "richtiges" Auto,
    war doch bei Renault auch oft so, dass die technisch, gerade im Elektronik-Bereich, weiter waren als wie die deutschen,
    aber eben dadurch auch fehleranfälliger


    für mich sind alle 3 halbwegs gleichwertig mit Stärken in diesem oder anderem Bereich,
    wennst ein Auto konfigurieren willst, wirst bei Tesla nicht glücklich werden, oder wennst vernünftige Sitze, usw. haben willst,
    beim Infotainment ist Tesla aber sicher besser drauf,
    beim Preis ist sicher BMW der teuerste,
    Polestar scheint hier irgendwo in der Mitte zu liegen als guter Kompromiss

    BMW i4 M50 in tansanitblau 12/2022


    Morgan Plus 8 in british racing-green 04/1994

  • Zumindest softwaretechnisch ist Polestar die absolute Speerspitze, wenn das unter Infotainment fallen soll. Google schlägt jeden eigens entwickelten Fahrzeughersteller-Kram.

    Allgemein stimme ich schon zu - es sind alles fahrbare Fahrzeuge, die ihr Geld wert sind. Zumindest, seit Tesla die Preise zum 3. Mal angehoben hat, noch vor Kurzem war Tesla einfach unschlagbar. Aber bei der Bewertung des Preis-Leistungs-Verhältnisses sollte BMW doch deutlich zurückliegen. Ein Fahrzeug um die 60 k, das so viel Ausstattung vermisst, welche bei anderen Herstellern schon im 20 k-Segment Serie ist und 2,4 k für ein stinknormales Assistenzpaket verlangt, kann einfach nicht ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis besitzen.

  • Ich bin Polestar, Model 3 und i4 gefahren, und den Polestar als absolute Speerspitze im Bereich Software zu bezeichnen kann ich überhaupt nicht unterschreiben. Die Bedienung ist nicht wirklich übersichtlich, mehrere Abstürze, die Sprachsteuerung versteht die einfachsten Kommandos nicht (ich durfte nicht "volle Lautstärke" sagen, sondern er hat dann darauf bestanden, dass ich ihm "Lautstärke auf 100%" sage). Dann konnte ich irgendwelche Informationen einfach so nicht anzeigen, weiß aber nicht mehr was das war. Der Autopilot ist mit Abstand der schlechteste zwischen den 3 Fahrzeugen - der hat noch nicht mal irgendeine Form der Geschwindigkeitsübernahme, während die anderen beiden die Geschwindigkeiten sogar mit Toleranz übernehmen.

    Und Entertainment gibt es auch nicht, da ist Tesla ohne Frage ganz vorne. Dass das System im Polestar gut ist (hab es vor zwei Wochen im Megane nochmal getestet) steht außer Frage, aber Speerspitze ist es definitiv nicht.


    Beim Fahren gewinnt ganz klar der i4, das Model 3 LR (welches auch meiner Meinung nach besser in den Vergleich passt) ist zwar schneller, aber eben nicht besser. Zwar wird die i4 auf der Rennstrecke gegen die anderen beiden verlieren, aber im Alltag und vor Allem auf der Langstrecke, gibt es nicht viele Fahrzeuge, die besser als der i4 sind (EQS, Model 3, Lucid, etc.), und die beiden direkten Konkurrenten gehören definitiv nicht dazu, das geht auch aus dem Test ganz klar hervor. Lautstärke, Komfort, Fahrunterstützung, Soundsystem, etc. sind die Bereiche, in denen der i4 fast jeden Vergleich gewinnt.


    Und schlussendlich die Effizienz und damit auch die Reichweite: da hat der Polestar nichts zu melden. Verbrauchstechnisch sind BMW und Tesla hier absolut gleichauf, wobei der BMW auf der Langstrecke sogar noch etwas sparsamer sein kann, in der Stadt durch das hohe Gewicht aber das Nachsehen hat und "nur" den Verbrauch eines Minis schafft. Man kann von Tesla behaupten, was man will, aber die Effizienz ist eben einfach trotz allem unmatched.


    Vor einem Jahr wäre Model 3 vs. i4 klar zu gunsten des Model 3 ausgefallen, weil das Model 3 da einfach noch deutlich günstiger war. Jetzt liegen eben nur noch wenige Tausend Euros zwischen den beiden und da würde ich mir wirklich gut überlegen, ob ich dann noch den Tesla fahren möchte. Man sieht, dass BMW hier auch viel an der Software macht (Routenplanung, etc.) und damit auch in diesen Bereichen immer näher zum Tesla rückt. Der Polestar passt zwar gut in den Vergleich, kann in meinen Augen aber einfach nichts so wirklich gut :)

  • So verschieden sind die Geschmäcker. Ich nutze die Sprachteuerung selten und habe deswegen damit ehr wenig Erfahrung gemacht (aber Adressen auf Anhieb erkennen kann Google natürlich spitze), aber die Reaktionsgeschwindigkeit des Systems ist einfach spitze. Und alles, was ein Fahrzeug ähnlich wie ein Smartphone so machen kann, ist unschlagbar.


    Jetzt liegen eben nur noch wenige Tausend Euros zwischen den beiden und da würde ich mir wirklich gut überlegen, ob ich dann noch den Tesla fahren möchte.

    Bei vergleichbarer Ausstattung ist der Unterschied schon ziemlich deutlich. Wobei ein gleichwertig ausgestatteter i4 natürlich das deutlich wertigere Auto ist.

  • Ja klar, ein Unterschied ist natürlich noch vorhanden, es ist halt auch Premium vs. Startup. Ich zahle für einen BMW ja auch mehr als für einen VW :) Den Unterschied merke ich aber auch, wenn ich im Fahrzeug sitze. Aber in meinen Augen ist Tesla einfach nicht mehr günstig, wie sie es anfangs waren.


    Als Ergänzung zu meinem letzten Post, weil ich das doch sehr hart geschrieben habe: Der Polestar hat absolut seine Daseinsberechtigung. Ich finde er sieht auch cool aus, auch hat er wie der i4 die große Kofferraumklappe. Von dem was ich gelesen habe ist der Performance P2 auch auf der Rennstrecke richtig spaßig. Objektiv schafft er es aber kaum, sich in irgendeiner Kategorie gegen i4 oder Model 3 durchzusetzen, da in fast jedem Vergleichspunkt eines der anderen beiden Fahrzeuge besser ist. Son bisschen steht er eigentlich sogar zwischen den beiden.

  • Objektiv schafft er es aber kaum, sich in irgendeiner Kategorie gegen i4 oder Model 3 durchzusetzen, da in fast jedem Vergleichspunkt eines der anderen beiden Fahrzeuge besser ist. Son bisschen steht er eigentlich sogar zwischen den beiden.

    Naja, wenn Tesla aus der näheren Auswahl weg ist (und dafür kann es genügend Gründe geben - neben dem Spaltmaß-Fetischismus auch das Bedienkonzept, die öde Plastikwüste im Innenraum, teils eigenartige Erfahrungen mit dem Tesla-Service usw.), gibt es gar nicht viel zur Auswahl außer Polestar, wenn man keinen SUV will. Den i4 muss man eine unbestimmte Zeit lang warten (während Polestar ziemlich flott liefert) und 10 k teurer ist er immer noch. Als Kompromiss-Fahrzeug findet der Polestar durchaus seine Abnehmer. Möglicherweise wäre ich selbst einer, wenn da nicht rein formale Gründe bei der Bestellung des Firmenwagens widersprechen würden.

    Wirklich hinterher ist der P2 meiner Meinung nach nur auf der Langstrecke - und bei weitem nicht jeder fährt so viel Langstrecke (und wählt dafür 2022 nen E-Wagen), dass dieser Aspekt entscheidend ist.


    Bin mal gespannt, wie Ioniq 6 hier aufmischen wird. Gerade was Langstreckentauglichkeit/die Elektro-Technologie an sich angeht, dürfte er ja den Rest ziemlich weit hinter sich lassen.

  • Dass sie keinen LR genommen haben, ist aber wirklich unlogisch. Und doppelt unlogisch angesichts der Tatsache, dass die beim i4 und P2 eigentlich jeweils nicht die kleinste Variante genommen haben (35er i4 und Polestar 2 mit dem kleinen Akku existieren ja durchaus).

    Es gibt viele Tests i4 ./. Model 3 LR, und in denen hieß es immer: "warum nimmt man einen DualMotor, ist doch klar dass der mehr verbraucht. Hättet ihr den SingleMotor genommen, der hätte gewonnen!"

    Nun.... jetzt hat man ihn genommen. Auch nicht recht.

    Dass es kein Model 3 LR Single Motor (mehr) gibt, dafür kann ja nun niemand etwas außer Tesla.

    naja, der Test wird vor der 35er Einführung passiert sein,
    sie haben ja geschrieben, beim P2 wäre der Hinterrad von der Leistung zu weit weg gewesen, deswegen haben sie den AWD genommen

    Der P2 wäre immerhin verfügbar gewesen - und im Grunde auch ausreichend, aber dort hätte das die gleich Diskussion gegeben wie beim Tesla auch - nur wegen anderer Testwerte.

    Den i4 35 wird wohl noch niemand in freier Wildbahn gesehen haben, wenn ich mir die Auslieferungen von e40 vs. M50 so ansehe. Den Test kann man machen, haben tut davon erstmal niemand etwas.

    Die Variante ist kostentechnisch eh unnötig. Die Leistung würde mir reichen, die Reichweite "vielleicht ggf.", aber für den kleinen Minderpreis, no way.