Schlechte Lackierung und Lackqualität

  • Hallo zusammen,


    ich habe nun seit einigen Wochen meinen i4 in saphirschwarz-Metallic. Hammer Auto!


    Was mir allerdings extrem Bauchschmerzen bereitet ist die scheinbar sehr schlechte Lackqualität.


    Trotz Versiegelung (noch keine Keramik, hatte noch keine Zeit dafür) haben sich innerhalb von kurzer Zeit Vogelkot-Flecken in den Klarlack eingebrannt.

    Fotos anbei. Dabei reicht es, wenn der Vogelkot 30 Minuten in der leichten Sonne auf dem Lack ist. Das ist in der Praxis nahezu unvermeidbar.


    So einen empfindlichen Lack hatte ich bei noch keinem meiner Autos. Generell wasche ich übrigens alle Autos immer von Hand und betreibe auch hobbymäßig Detailing.


    Den eingebrannten Vogelkot-Flecken auf der Motorhaube bin ich jetzt in mehreren Durchgängen mit schleifen, temperieren und polieren zu Leibe gerückt. Nach dem ersten Durchgang kamen diese nämlich nach Sonneneinstrahlung und Erwärmung wieder zum Vorschein. Drückt mir die Daumen, dass es nun weg bleibt.


    Unendlich oft kann man den Lack auch nicht polieren und schleifen. Der Lack auf der Haube hat stellenweise ab Werk unter 100µm.


    Weiterhin habe ich bemerkt, dass die Stoßstange vorne schlecht lackiert ist. Teilweise schimmert die Grundierung durch.


    So sehr ich das Auto auch mag - Die Lackqualität passt für mich nicht zum Fahrzeugpreis. Ich traue mich kaum, das Auto draußen zu parken. ;(


    Wie sind Eure Erfahrungen bei dem Thema? Auf Motor-Talk findet man im i4-Bereich auch ähnliche Berichte zum Lack. Gibt es da vielleicht ein Problem in der Fertigung?

    Mein Auto ist 12/2023 gebaut worden.

    Den Verkäufer habe ich auch schon kontaktiert, er hat es intern weitergegeben und ich warte auf Feedback.

  • Die Frage ist halt immer, wie sowas dann behoben wird, und das ist halt das Ärgerliche dran. Du musst halt das Teil komplett neulackieren, was einfach nicht schön ist und später Fragen aufwerfen könnte, das ist immer Müll.


    Ich frage mich ja selbst, was da bei manchen schief gelaufen ist, denn bei mir kann ich sowas nicht feststellen und ich glaube das können die meisten nicht. Wobei ich das vielleicht auch einfach nur nicht sehe ;) Stellt sich halt die Frage, ob das ein generelles Problem ist vom Lack bzw. Prozess, oder ob das Einzelfälle sind, wo irgendetwas in der Anlage nicht gepasst hat.

  • Ich glaube dass es vielen garnicht auffällt, gerade bei den 3 Jahre Leasingautos die über die Firma kommen macht sich doch niemand die Mühe den Lack so anzuschauen. Die Aussteller in der BMW Welt hatten teilweise sogar Lacknasen, also vermute ich dass das zur Qualität gehört.


    Von meinem Detailer höre ich auch nur noch jammern über die Qualität die BMW da abliefert. 4km alter BMW M3 Touring ging direkt wieder zurück, weil er über 80 Lackfehler hatte.

    BMW i4 M50 Sunset Orange - mit eigentlich allem inkl. M-Technikpaket und 868M nur kein Carbon und AHK;)


    Ansonsten fahre ich noch:
    Jaguar F-Type V8S in schwarz mit Blackpack

    Mazda MX-5 ND - 30th Anniversary Edition

  • Die Frage ist halt immer, wie sowas dann behoben wird, und das ist halt das Ärgerliche dran. Du musst halt das Teil komplett neulackieren, was einfach nicht schön ist und später Fragen aufwerfen könnte, das ist immer Müll.

    Genau, das ist immer blöd. Solange es nicht Uni-Schwarz ist, ist eine Farbangleichung immer schwierig. Dazu kommt noch die Entscheidung, ob man eine neue Stoßstange für die Neulackierung nimmt, oder das vorhandene Teil aufarbeitet. Je nach Qualität der Aufarbeitung kann es bei einer "Überlackierung" immer zu Unregelmäßigkeiten kommen. Insbesondere bei Bauteilen, die auch mal Steinschlag ausgesetzt sind.


    Dann kann das Gesamtergebnis am Ende schlechter sein als die bei einem bestimmten Blickwinkel sichtbare Grundierung.


    Stellt sich halt die Frage, ob das ein generelles Problem ist vom Lack bzw. Prozess, oder ob das Einzelfälle sind, wo irgendetwas in der Anlage nicht gepasst hat.

    Genau. Und wie viele dann diese möglichen Fehler bemerken und auch melden. Bei Mercedes gab es in den 90ern Probleme mit den Tauchbädern der Grundierung. Durch einen Bakterienbefall der Bäder rosteten die Autos sehr schnell. Das wurde auch erst Jahre später bemerkt und behoben.


    Wer weiß, vielleicht ist eine Charge Klarlack nicht ordentlich gewesen, vielleicht sind/waren die Lackierroboter falsch eingestellt, vielleicht hat das Qualitätsmanagement gepennt oder oder oder.


    Es kann ja auch sein, dass die neuen Klarlacke tatsächlich generell so unfassbar empfindlich sind. Mein Verkäufer meinte aber schon, dass ihm solche Fälle bisher nicht bekannt sind.


    Aktuell ist alles noch eine kleine Black-Box. :)

  • mein Detailer hat gemeint, dass meiner vom Lack her schon ziemlich gut ist, er hat auch an ein paar Stellen die Lackdicke gemessen und die war eher im oberen Bereich von dem was er erwartet hat,
    war sogar eher überrascht, weil er eben auch von BMW schon diverses gehört oder gesehen hatte,
    kommt vielleicht teilweise wirklich drauf an, ob man Glück hat oder nicht

    BMW i4 M50 in tansanitblau 12/2022


    Morgan Plus 8 in british racing-green 04/1994

  • Seit einer Weile ja (auf den zweiten Teil deiner Frage), zumindest in München, wo der i4 gebaut wird. Vor ein paar Jahren hat man dort die Lackiererei auf ein Kartuschensystem umgestellt, sodass man die Farbe bei jedem Fahrzeug wechseln kann. Davor wurde immer in Badges lackiert, d.h. alle Autos mit gleicher Farbe.

    Unterschied bei Individual ist hauptsächlich, dass die ganzen lackierten Anbauteile nicht vorlackiert kommen, sondern dann manuell lackiert werden müssen, also z.B. PDC-Sensoren usw. Bei den Standardfarben werden die soweit ich weiß direkt vorlackiert zur Verfügung gestellt.