Akku auf 100% laden?

  • Es ist zwar vielleicht ein bisschen weit hergeholt.

    2005 habe ich mir eine Triumph Speed Triple 1050 gekauft.

    Ein Arbeitskollege war damals im Modellbau unterwegs. Er hatte schon Erfahrungen mit LIFEPO Akkus. Zu der Zeit noch Brand-gefährlich.

    2010 konnte er mich dann überreden ein Akku für die Speedy bei einem Modelbauhändler zu bestellen. Das waren so die Anfänge.

    Als ich die Speedy 2018 verkauft habe war der Akku immer noch sehr gut. Speedy startet immer noch mehrmals kurz hintereinander.

    Und in einem Motorrad wird der Akku schlecht geladen und hat beim starten sehr viel Stress. Ein balancen findet überhaupt nicht statt.

    Das sagt mir, der Akku im i4 hält und braucht keinerlei Extra Behandlung.

    Wenn es interessiert, ist hier der Speedythread.

    Alternativer Akku (LiFePo) für 1050er und andere - Allgemeine Technikfragen - T5net-Forum

  • Wir (und alle zitierten Studien) reden aber schon immer vom gleichen Batterie-Typ, oder? Gibt ja durchaus verschiedene Arten von Batterien, oder, die sich dann auch in ihren Eigenschaften unterscheiden?

    i4 edrive35 M-Sport - Sanremo Green Metallic OS8 - seit 04.07.2024

    (vorher i3s seit 07/2020)

  • Wir reden ständig von LiIon Akkus.

    Es gibt feine Unterschiede, aber im Endeffekt ist es alles das gleiche, egal ob Handy, Zahnbürste oder EV.


    Lithium-Ionen-Akkus – Grundlagen und Design
    Immer mehr Geräte werden mit Li-Ion-Akkus betrieben – aber das Design anwendungsspezifischer Akkus ist für viele Entwickler dennoch ein Buch mit sieben…
    www.elektronikpraxis.de

    BMW i4 M50, Portimao Blau metallic (EZ 05 / 2023)

  • Das meinte ich mit den feinen Unterschieden.

    Alle Lithium-basierten Akkus haben pro Zelle eine ähnliches Spannung und verhalten sich sehr ähnlich. Die Entwicklung im Akkubereich kommt nur sehr schleppend voran. Da gibt es kaum bahnbrechende Entwicklungssprünge. Einen großen Sprung gab es seit der Einführung von Lithium-Ionen-Akkuss. Alles was danach kam, sind nur kleine Änderungen und Optimierungen. Evolution, aber keine Revolution.

    BMW i4 M50, Portimao Blau metallic (EZ 05 / 2023)

  • Da steht doch "fully charged". Ansonsten die anderen Studien auch ansehen mit den Teslas die auch keinen großen Unterschied hatten.

    Ja, und von wo auf 100%? Von 10%? von 50%? von 80%? Das ist doch genau das worum es in meinem Beitrag unter anderem gehen sollte. Meine These war, dass beispielsweise das Laden des Akkus von 50% auf 100% nicht sehr viel schädlicher ist als von 20% auf 80% (unter der Annahme, dass das Fahrzeug anschließend nicht wochenlang rumsteht.

    Ich hab ja selbst schon mehrfach geschrieben, dass, wenn man anschließend direkt fährt, man jederzeit auf 100% laden kann und deine Ergebnisse stützen das ja zu 100%.

    Sorry, habe ich dann tatsächlich überlesen :(

    Soll heißen: das Laden auf 100% scheint die Lebensdauer zumindest nicht stark negativ zu beeinflussen, Standzeiten bei 100% hingegen tun das schon. Allerdings gibt es darüber so viele Artikel, dass ich dafür keine brauchbaren Studien finde.

    OK, ich bin immer davon ausgegangen, dass man die Standzeiten mal außen vor lässt, unter der Annahme, dass man das Auto eh (fast) täglich verwendet. Das kennt man ja auch von normalen AA/AAA Akkus, die man ja auch nie vollständig geladen liegen lassen soll. Aber die Frage ist was genau sind lange Standzeiten? Gelten 2-3 Tage voll geladen schon als lange Standzeit? 1 Woche? 1 Monat? Es kann schon mal vorkommen, dass meiner schon mal 2-3 Tage lang mit 100% steht. Aber das ist eher die Ausnahme.


    * Habe auf die Schnelle nicht sicher herausgefunden, ob das berücksichtigt ist in deiner Studie, aber laut ChatGPT nicht

    Ich hatte die Studie auch so verstanden, dass sie sich ausschließlich darauf fokussiert, den SoH zu korrelieren mit dem SoC. Die Standzeit ist dafür nicht relevant. Trotzdem sieht man auch dabei schon (ohne die Standzeit zu berücksichtigen), dass ständiges 25%-100% laden nicht förderlich ist für den SoH,

  • Aber die Frage ist was genau sind lange Standzeiten? Gelten 2-3 Tage voll geladen schon als lange Standzeit? 1 Woche? 1 Monat? Es kann schon mal vorkommen, dass meiner schon mal 2-3 Tage lang mit 100% steht. Aber das ist eher die Ausnahme.

    Die Frage kann ich dir auch nicht beantworten. Ich sehe es eher andersherum: je weniger Standzeit mit 100%, desto besser. Deswegen setze ich mein Ladefenster tiefer, sodass ich nur in Ausnahmefällen bis 100% lade. Und wenn ich dann mal Langstrecke fahre, lade ich am Tag zuvor auf der Arbeit voll und habe damit <24 Stunden Standzeit bei 100%.


    Wir sprechen hier insgesamt von höchstens einzelnen Prozentpunkten in der Batteriegesundheit, ich glaube für die meisten lohnt sich so ein Aufwand einfach nicht. Aber ich bin was sowas angeht auch etwas Nerd, und wenn es sich am Ende mit minimal weniger Degradation auszahlt, dann hat es sich schon gelohnt :D

  • Macht euch bitte weniger Gedanken um den Akku und fahrt und ladet einfach wie es gerade am besten passt. Genießen, nicht den Kopf zerbrechen ;)

    Im ersten Monat hatte ich auch noch mit dem Ladeziel je nach geplanter Strecke variiert. Seitdem lade ich immer auf 100% (natürlich meistens zu Hause an der Wallbox), da ich am HPC Lader nicht so lange warte.

    Ich fahre sehr viel und möchte die ohnehin beschränkte Akkukapazität auch maximal ausnutzen. Ich schone das Fahrzeug oder den Akku in keinsterweise und fahre so wie ich zuvor auch mit meinem Verbrenner gefahren bin.

    Nach 10 Monaten und 40.000km kann ich bisher keinerlei Verlust der Akkukapazität feststellen. Wenn das in 3 Jahren und nach ca. 200.000 km immer noch der Fall ist bzw. der Verlust so marginal ist, dass man es kaum merkt, sehe ich keinen Grund sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Das ist die Aufgabe des Batteriemanagements bzw. der Software Schäden zu verhindern, indem nur so viel Leistung wie gerade möglich freigeben wird bzw. die Ladeleistung entsprechend angepasst wird.


    Man kann ja auch darüber froh sein, dass gewisse Sünden aus Verbrennerzeiten beim E-Auto nicht mehr problematisch sind (u.a. Vollgas bei kaltem Motor, Autobahn dauerhaft über 200 und dann auf dem Rastplatz den Motor direkt ausmachen, nur Kurzstrecke fahren etc.). Das würde mir alles beim Gebrauchtwagenkauf mehr Sorgen machen, als jemand der sein E-Auto auf 100% geladen hat.

  • Man kann ja auch darüber froh sein, dass gewisse Sünden aus Verbrennerzeiten beim E-Auto nicht mehr problematisch sind (u.a. Vollgas bei kaltem Motor, Autobahn dauerhaft über 200 und dann auf dem Rastplatz den Motor direkt ausmachen, nur Kurzstrecke fahren etc.). Das würde mir alles beim Gebrauchtwagenkauf mehr Sorgen machen, als jemand der sein E-Auto auf 100% geladen hat.

    Für mich wurden die Dinge eben genau durch die hier besprochenen Punkte abgelöst. Es gab genügend Leute, die ihren Motor nie warm gefahren haben und morgens direkt mit Vollgas auf die Autobahn gefahren sind und das Auto hatte damit nie ein Problem, geschweigedenn einen Motorschaden o.Ä. Trotzdem gibt es genügend Nerds, die nicht nur auf die Motortemperatur achten, sondern eben auch auf das Nachlaufen des Turbos an der Autobahnabfahrt, so wie vermutlich du und ich.

    So sehe ich das beim BEV auch: wer sein BEV jeden Tag bis 100% lädt, der wird nicht nach 3 Jahren ein defektes Fahrzeug haben. Aber möglicherweise gibt es eben einen Unterschied nach 8-10 Jahren, wo das Fahrzeug, das selten 100% gesehen hat, eben geringfügig besser wegkommt. Aus dem Grund achte ich darauf, und es ist ja nun wirklich nicht viel Aufwand - zumindest wenn man zuhause oder auf der Arbeit laden kann.

    Wer natürlich nur öffentlich laden kann, der nimmt dann wohl mit, was er kriegen kann ;)

  • Wer sein Auto nur 3 Jahre fährt, muss sich da keine Gedanken machen. Beim Handy mache ich sie mir ehrlich gesagt auch nicht, da ich das nach 4 Jahren innerhalb der Familie weitergebe, die Nachnutzer haben ein weniger intensives Nutzungsprofil, die kommen damit locker nochmal 4 Jahre hin und nach 8 Jahren geht es dann auf den Zweitmarkt.


    Ein Auto hat doch eine etwas längere Lebensdauer, mein aktuelles Auto ist 8,5 bis der i4 kommt und in meinem Umfeld werden die auch mal 20 Jahre gefahren. Daher werde ich nicht unnötig über 80% laden (natürlich vor der Fahrt von langen Strecken, da will ich schon die volle Kapazität), ich denke das ist der Hebel wo man dan Akku ohne Komforteinbußen schonen kann.


    Für mich war das auch ein Grund gegen einen Gebrauchten: die werden nur mit 3000-10000€ Abschlag ggü. einem Neuwagen angeboten, haben aber schon min. 2 Jahre kalendarische Alterung und ggf. ungünstiges Ladeverhalten hinter sich.