In der Theorie (und auch Praxis) sieht das halt immer anders aus, wie in der Garantie.
Soll heißen: theoretisch kann ich mich mit dem Elektroauto 20km bei -50kWh/100km abschleppen lassen und habe damit dann wieder 10kWh im Akku. Der Verbrenner hat halt entsprechend wahrscheinlich 3-4 Liter mehr Sprit gebraucht dafür. Dafür muss das Auto aber natürlich erstmal an sein und es muss entsprechend fahren können.
Ist das Auto komplett leer (also 12V-Batterie), dann kann ich die theoretisch auch nachladen (eher mit Ladegerät, nicht per Starthilfe) und sollte dann wieder starten können und dann entsprechend Schritt 1 durchführen. Beides funktioniert so tatsächlich, gibt es auch entsprechende Videos dazu. Eine klassische Starthilfe, d.h. kurzfristig hohe Ströme, gibt es beim BEV natürlich nicht, da man nichts anlassen muss.
Was aber nun der Hersteller garantieren kann ist eine ganz andere Sache, denn potentiell kann es bei obigem Vorhaben zu vielen Komplikationen kommen, die im Allgemeinen alle sehr teuer enden können. Wenn beispielsweise das Batteriemanagement nicht richtig damit umgeht, könnte man den Akku potentiell durch eine Spannungsspitze "killen" - ganz übertrieben gesagt. Auch sollte man glaube ich kein BEV ohne fahrbereiten Zustand abschleppen, da man da potentiell wirklich viel Energie auf Akku und Co. bringen kann, mit dem er nicht rechnet.
Deshalb empfiehlt natürlich kein Hersteller die Starthilfe oder das Abschleppen und auch ein Abschleppdienst macht sich da nicht die Finger schmutzig.
An der Stelle ist die Geschichte des Mustang Mach e ganz spannend. Die sind nämlich reihenweise in Norwegen stehen geblieben, weil sie zu viel rekuperiert haben und das BMS da nicht drauf vorbereitet war:
Das ist mit einer der Gründe, warum man ein BEV eben nicht "außerhalb der Spezifikation" bewegen und damit auch abschleppen darf. Man weiß einfach nicht, ob da alles drauf ausgelegt ist, oder ob man sich eben im schlimmsten Fall BMS oder sogar Akku killt.